Kelten-Krierger nutzt Schild als Schirm

Künstler Jörg Jung schuf Statue aus Eiche für die Tempelanlage auf dem Martberg – Die Drei-Meter-Figur entstand in vielen Arbeitsstunden

Die gallorömische Tempelanlage auf dem Martberg – zwischen Pommern und Karden – ist um eine Attraktion reicher geworden. Der Künstler Jörg Jung fertigte aus einem Stück Eiche eine Kriegerfigur, die nun an der historischen Stätte zu bestaunen ist.

Keltischer Krieger - Jörg Jung fertigte Statue aus einem Stück Eiche

POMMERN. „Wir fürchten uns vor nichts, außer dass uns der Himmel auf den Kopf fällt!“, so lautet das berühmte Zitat einer keltischen Gesandtschaft, die vor Alexander dem Großen stand und von ihm gefragt wurde, wovor sie sich am meisten fürchte. Auch in Asterix-Heften wird dieser Ausspruch häufig zitiert. Der Martberg wird dieser Tage um eine Holzskulptur bereichert, die als Hinweis auf die keltische Epoche den Lenus-Mars-Weg ziert.

Der Aufrecht stehende Krieger hält in der rechten Hand ein keltisches Schwert, die Schwertscheide befindet sich am linken Hosenbein und ist am Gürtel befestigt. Weiterhin ist er im Gegensatz zu dem Römern ein „Hosenträger“, die Römer und auch die Legionäre trugen eher rockähnliche Kleidung.

Um den nackten Oberkörper trägt er am Hals einen Torques, den typischen keltischen Metall-Halsring der Adligen. Er hat eine Kriegern angemessene Stehfrisur. Römische Geschichtsschreiber wie Tacitus überlieferten in ihren Schriften, dass sich die Kelten, wenn sie in den Kampf zogen, die Haare mit Kalkschlämmen bleichten und sie in Fransen zu Berge stellten. Der imposante Schild über dem Kopf trägt die Eichenholzfigur tatsächlich, um sich vor dem Himmel, besser gesagt vor dessen Gewalten zu schützen. Er ist leicht abgeschrägt und soll das Regenwasser ableiten.

Die ganze Figur hat Künstler Jörg Jung in etlichen Arbeitsstunden aus einem Stück heraus gefertigt. Die Eiche, die einen stattlichen Durchmesser von einem Meter hatte, wurde komplett vom Splint befreit. Vom Ursprungsgewicht des etwa der Meter langen Holzstückes ist noch etwa ein Drittel übrig geblieben. Der Rest ist in Späne aufgegangen.

Auf die Frage, wie man denn so etwas hinbekommt, antwortet Jörg Jung mit einem Augenzwinkern: „Man muss einfach nur das weghauen was stört, dann ist man schnell am Ziel."

Der endgültige Standort der Figur wird der „alte Brunnen“ auf dem Martberg sein. Neben der Skulptur wird eine Infotafel zur Geschichte der Kelten stehen. Die Infotafeln am Lenus-Mars-Weg sollen Wanderer mit dem Ziel Martberg auf den Besuch der Tempelanlage vorbereiten.