Stiftsmuseum Treis-Karden

2000 Jahre Religionsgeschichte

Stiftsmuseum Treis-Karden

Karden, am Unterlauf der Mosel, 40 km vor Koblenz gelegen, wird zu Recht als der kulturgeschichtlich bedeutsamste Ort zwischen Koblenz und Trier bezeichnet. Dem Besucher fällt sofort die mächtige ehemalige Stiftskirche St. Castor ins Auge, die das Ortsbild bis heute dominiert. Das Museumsgebäude selbst ist ein Dokument der Geschichte. Im Jahre 1238 erbaut, ist es Bestandteil des Stiftsbezirkes. Es wurde vor allem als Zehnthaus genutzt. Hier lagerten die Waren, die das Stift als Abgaben aus seinen Pfarreien erhielt. Besonders bemerkenswert sind die Fenster des Obergeschosses. Hier wechseln sich Arkadenfenster mit Kleeblatt- und Rundbögen ab, die man in ihrer prächtigen farbigen Fassung im Originalzustand rekonstruiert hat. Im Stiftsmuseum werden Dokumente präsentiert, die die Bedeutung Kardens über die Jahrtausende illustrieren. Karden war in der Vergangenheit ein religiöses Zentrum des Erzbistums Trier.

Keltisch-Römische Abteilung:

Stiftsmuseum Treis-Karden

In der keltisch-römischen Abteilung werden viele Fundstücke des Tempelbezirks Martberg gezeigt. Dabei handelt es sich vor allem um Opfergaben, die von den Gläubigen dort dargebracht wurden. Zu nennen sind hier insbesondere Münzen, Waffen und Schmuckgegenstände. Zudem werden weiter archäologische Funde aus Karden ausgestellt. An der Stelle des heutigen Ortes befand sich das römische Straßendorf Cardena. Hier wurde ein großer Töpferbezirk ausgegraben, in dem Weihegeschenke für Gläubige produziert wurden, die zum Martberg pilgerten.

Das Kollegiatstift St. Castor:

Kardens religiöse Funktion überdauerte auch den Übergang zum Christentum und die damit verbundenen Veränderungen der Glaubensvorstellungen. Im 4. Jahrhundert wirkte hier der heilige Castor, der Karden zu seinem Aufstieg als Wallfahrtsort verhalf. In den darauf folgenden Jahrhunderten wurden in der Nähe der Stiftskirche zahlreiche Gräber angelegt, deren Beigaben im Museum ausgestellt sind. Seit dem späten 9. Jahrhundert war Karden Sitz eines der fünf Verwaltungsbezirke des Erzbistums Trier. Das Kardener Kollegiatstift bestand fast 1000 Jahre lang, bis es 1802 durch Napoleon aufgelöst wurde. Das Oberhaupt des Kardener Stifts war gleichzeitig Chorbischof eines Gebietes, das von Andernach bis Bacharach im Osten und von Wittlich bis Traben-Trarbach im Westen reichte. Am Ende des 18. Jahrhunderts waren dem Stift 10 Höfe und 53 Orte zehntpflichtig.

Sakrale Kunst in Karden:

Sakrale Kunst im Stiftsmuseum Treis-Karden

Der Sakralraum im 2. Obergeschoss bildet mit seiner feierlichen Atmosphäre einen reizvollen Rahmen für die Präsentation sakraler Kunstgegenstände aus dem Umfeld des Stifts. Ausgestellt werden liturgische Gewänder und Geräte sowie wertvolle mittelalterliche Handschriften.

Öffnungszeiten bis Ende Oktober

Freitags, Samstag, Sonntag: 15.00 – 17.30 Uhr
Angemeldete Gruppen können jederzeit im Rahmen einer Führung das Museum besichtigen. Die Anmeldung erfolgt wie bisher über die Tourist-Information Treis-Karden (Tel. 02672-9157700).

Eintrittspreise:

Erwachsene: 3,00 €
Senioren: 2,00 €
Kinder (6–17 J.), Schüler, Studenten: 1,50 €
Familienkarte (2 Erw., ab 1 Kind): 6,50 €
Erwachsene in Gruppen ab 10 Personen: 2,00 €
Schulklassen: 25,00 € (Pauschalpreis)

Führungen

Angebote für Gruppenführungen im Stiftsmuseum Treis-Karden und dem Archäologiepark Martberg finden Sie hier.